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Die Erfolgsgeschichte von L. Possehl & Co. mbH und die humanitäre Vision von Emil Possehl

Aktualisiert: 8. Sept. 2023

Ein Unternehmen, das seinen Ursprung im 19. Jahrhundert hat und bis heute erfolgreich am Markt agiert, verdient unsere Aufmerksamkeit. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die beeindruckende Erfolgsgeschichte von L. Possehl & Co. mbH, einer Unternehmensgruppe, die nicht nur ihre Wurzeln ehrt, sondern auch den Weg für eine vielversprechende Zukunft ebnet. Zudem wollen wir die humanitäre Vision von Emil Possehl, dem Gründer der Possehl-Stiftung, in den Mittelpunkt stellen.


Die Erfolgsgeschichte von L. Possehl & Co. mbH
Hauptsitz der Possehl-Gruppe in der Beckergrube 38-52 in Lübeck © Possehl-Stiftung

Die Anfänge: Eine Vision nimmt Gestalt an

Die Erfolgsgeschichte von L. Possehl & Co. mbH beginnt am 1. Mai 1847, als der Gründer, Ludwig Possehl, das Unternehmen in Lübeck, Deutschland, gründete. Zu dieser Zeit war Lübeck ein wichtiger Handelsknotenpunkt in Nordeuropa, und Ludwig Possehl erkannte das enorme Potenzial dieser Region für wirtschaftliches Wachstum. Seine Vision war es, ein Unternehmen aufzubauen, das die Bedürfnisse der aufstrebenden Industrie erfüllen und gleichzeitig zur Entwicklung der Stadt beitragen würde.


Vom Handel mit Eisen und Kohle zur Diversifikation

L. Possehl & Co. mbH begann mit dem Handel von Eisen und Kohle und entwickelte sich schnell zu einem bedeutenden Akteur in der Region. Das Unternehmen spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Lübecker Hafens, der zu einer wichtigen Drehscheibe für den Handel in der Ostsee wurde. Diese Expansion legte den Grundstein für das Wachstum von Possehl in den folgenden Jahrzehnten.


Im Laufe der Zeit diversifizierte sich das Unternehmen in verschiedene Branchen, darunter Reifentechnik, Reinigungstechnik, Druckmaschinen, Intralogistik, Edelmetallverarbeitung, Elektronik, Bauleistungen, Identifikationslösungen, Mittelstandsbeteiligungen und Digital. Diese Diversifikation war ein Schlüssel zum Erfolg von L. Possehl & Co. mbH, da sie das Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Veränderungen machte.


Die 10 Geschäftsbereiche von L. Possehl & Co. mbH: Vielfalt als Schlüssel zur Erfolgsgeschichte von L. Possehl

Ein bemerkenswertes Merkmal von L. Possehl & Co. mbH ist seine breite Diversifikation in 10 verschiedene Geschäftsbereiche. Diese strategische Entscheidung hat dazu beigetragen, das Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen zu machen und gleichzeitig seine Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf diese Geschäftsbereiche werfen:


1. Reifentechnik

In den vergangenen Jahren haben wir einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in den Neubau, den Ausbau und die Erweiterung unserer Standorte in den USA, in Deutschland und Kroatien investiert. Wir verfügen heute über hochmoderne Fertigungsanlagen und attraktive Bürogebäude nach den neuesten New-Work-Konzepten. Dies verschafft uns nicht nur einen Wettbewerbsvorteil in der Fertigung, eine größere Unabhängigkeit von Zulieferern und Lieferketten und damit eine stabilere Produktionsstruktur, sondern hilft uns auch, hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen.


Der Geschäftsbereich Reifentechnik konnte im Geschäftsjahr 2022 ein deutliches Umsatzwachstum von 11 % erzielen. Dieses Wachstum entfällt auf alle Produktebereiche gleichermaßen, obwohl die gesamtwirtschaftlichen Belastungsfaktoren in der Automobilindustrie weiterhin hoch waren. Trotz der deutlichen Steigerung konnte das Vorkrisenniveau noch nicht wieder ganz erreicht werden, weil sich die Lieferkettenprobleme erst spät im Jahr entspannt haben und ein Großteil des Auftragsbestands im Geschäftsjahr 2022 noch nicht verumsatzt werden konnte. Mit einem Rekord-Auftragsbestand geht der Geschäftsbereich daher in das neue Geschäftsjahr.


Die Automobilbranche und mit ihr die Reifenindustrie sind seit einigen Jahren einem fundamentalen Wandel unterworfen. Mit dem Übergang zur Elektromobilität haben sich die Anforderungen an Autoreifen stark verändert. Auch gewinnt das Thema Nachhaltigkeit mehr und mehr an Bedeutung. Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit von HF berücksichtigt diese veränderten Kundenbedarfe beispielhaft durch die Entwicklung energieoptimierter Maschinen und digitale Lösungsansätze mittels Apps zur Überwachung der Produktionsprozesse. Bei den Themen Datenmanagement und Datenanalyse arbeitet der Geschäftsbereich eng mit Possehl Digital zusammen.


2. Reinigungstechnik

Der Geschäftsbereich Reinigungstechnik befindet sich seit Jahren auf einem ausgeprägten Wachstumskurs, der im Geschäftsjahr 2022 fortgesetzt wurde. Der Umsatz stieg – auch teilweise preisbedingt – um 12 % auf 562 Mio. €. Durch höhere Bezugs- und Herstellungskosten wurden die Preissteigerungen allerdings teilweise aufgezehrt und die Profitabilität konnte nicht weiter gesteigert werden.


Eine große Herausforderung und zugleich Wettbewerbsvorteil – und dies nicht erst seit der Störung der internationalen Lieferketten – bildet eine effiziente Lagerhaltung und Logistik. Hako hat daher im Berichtsjahr einen zweistelligen Millionenbetrag in den Neubau eines hochmodernen und automatisierten Logistikzentrums am Standort in Bad Oldesloe investiert. Mit der Inbetriebnahme des Logistikzentrums im späten Frühjahr 2023 sollen die Liefertreue noch einmal verbessert und zugleich die Lagerhaltung optimiert werden.


3. Druckmaschinen

Der weltweite Markt für Offset-Druckmaschinen ist seit Jahren rückläufig. In diesem Markt hat manrolandGoss in den vergangenen Jahren seinen Marktanateil kontinuierlich ausgebaut und bei einigen Produkten mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal. Folglich konnte der Geschäftsbereich Druckmaschinen auch im Geschäftsjahr 2022 ein Umsatzplus von gut 5 % erzielen. Dass das Wachstum nicht deutlich stärker ausgefallen ist, lag primär an den weiterhin gestörten Lieferketten und den zum Teil sehr langen Lieferzeiten, insbesondere für elektronische Bauteile. Bei einer hohen Marktnachfrage hat sich folglich der Auftragsbestand spürbar auch in der längeren Rückbetrachtung erhöht. Ein solch hoher Auftragsbestand sichert nicht nur die Auslastung für die nächsten 18 bis 24 Monate auch bei der Produktionsgesellschaft in Augsburg, sondern führt auch in den Folgejahren zu einem profitablen Wachstum.


Einen weiteren Schwerpunkt der Innovationstätigkeit bildet der Verpackungsdruck. Hier gelingt es manrolandGoss die Verbindung aus Innovation, Nachhaltigkeit und höherem Kundennutzen herzustellen. Im Gegensatz zum Flexo- und Tiefdruck ist der Farbabfall im Offsetdruckverfahren deutlich geringer. Auch lassen sich der Energieverbrauch sowie die Reinigungskosten und der Einsatz von Lösemitteln spürbar senken.


Der weitere Schwerpunkt der Innovationstätigkeiten liegt in den klassischen Produktbereichen Zeitungs- und Illustrationsdruck auf der Weiterentwicklung und Optimierung des bestehenden Produkt­portfolios. Mit dem Ausbau der inhouse entwickelten Predictive-Maintenance-Plattform „Maintellisense“ bietet manrolandGoss seinen Kunden einen intelligenten und vorausschauenden Service an. Konkret geht es dabei um das sensorbasierte frühzeitige Erkennen von drohenden Maschinenausfällen und -störungen sowie die Optimierung der Performance der Anlagen.


Bei der Produktionsgesellschaft stand das Thema Smart Factory auch in 2022 im Fokus der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Dabei wird unter anderem auf den Einsatz digitaler Assistenzsysteme, Automation und Datenanalyse gesetzt.


4. Intralogistik

Der Geschäftsbereich Intralogistik hat in den vergangenen Jahren eine stetige Aufwärtsbewegung gezeigt und den Wandel vom Briefen hin zu Paketen und zur innerbetrieblichen Logistik vollzogen, ohne dabei das angestammte Geschäft aufzugeben, sondern es gezielt fortzuentwickeln. BOWE weist aus diesem Grund heute eine hohe Resilienz gegen Nachfrageschwankungen auf. Auch im Berichtsjahr konnte der Geschäftsbereich Intralogistik zulegen und sich erfolgreich fortentwickeln. Mit 6 % war das Umsatzplus aber nicht so hoch wie in den Jahren zuvor. Gestörte Lieferketten aber auch eine zurückhaltende Investitionsneigung in einzelnen Kundensegmenten bedingt durch die gestiegenen Zinsen und eine höhere Unsicherheit hinsichtlich der weiteren konjunkturellen Entwicklung waren hierfür bestimmend. Hiervon ungeachtet sind die Produktionsstandorte unverändert vollständig ausgelastet und der Auftragsbestand ist auch weiterhin ausgesprochen hoch, so dass die Aussichten für das kommende Jahr positiv sind.


Die Beteiligung an MOV.AI, einem Start-up, das die Entwicklung autonomer mobiler Roboter (Autonomous Mobile Robots, AMR) revolutioniert, spiegelt die strategische Sicht von BOWE auf die Rolle der Robotik in der Zukunft der Automatisierung wider. Automatisierung spielt eine immer wichtigere Rolle in der Lieferkette, insbesondere in der Intralogistik, wobei Roboter an der Spitze dieses Trends stehen. Es wird geschätzt, dass die weltweiten Auslieferungen von mobilen Lagerrobotern zwischen 2021 und 2030 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von fast 40 % aufweisen und im Jahr 2030 über 500.000 Lieferungen erreichen werden. Bisher war die Entwicklung – und vor allem der Einsatz – von autonomen mobilen Robotern (AMRs) eine kosten- und zeitintensive Aufgabe, da die monolithische, unflexible Robotersoftware eng mit der Roboterhardware verknüpft war.


5. Edelmetallverarbeitung

In den vergangenen Jahren hat der Geschäftsbereich Edelmetallverarbeitung spürbar an Bedeutung für die Vermögens- und Ertragslage der Possehl Gruppe gewonnen. Ausschlaggebend dafür sind einerseits die kontinuierlich gestiegenen Edelmetallpreise, aber auch der Ausbau des Edelmetallhandels- und Anlagegeschäfts. So hat die Heimerle + Meule Group ihr Münzgeschäft vollständig automatisiert und die jährliche Produktion deutlich gesteigert. Mit dem Mehrheitserwerb an der Commonwealth Mint, der größten privaten Münzprägeanstalt auf dem britischen Markt, wurde das Investmentproduktegeschäft noch einmal signifikant ausgebaut.


Der Geschäftsbereich Edelmetallverarbeitung erzielte im Geschäftsjahr 2022 ein signifikantes Umsatzplus von über 40 %. Zu rund einem Drittel beruht der Anstieg dabei auf höheren Edelmetallpreisen und zu gut zwei Dritteln auf einem gestiegenen Geschäftsvolumen an allen europäischen Standorten. Neben einer deutlichen Ausweitung des Investmentproduktegeschäfts hat sich auch das Recyclinggeschäft wieder erholen können. Überraschend erfolgreich verlief dabei die Geschäftsentwicklung auf dem englischen Markt, auf dem sich das Edelmetallgeschäft von den Auswirkungen des Brexits unbeeindruckt gezeigt hat.


Forschung und Entwicklung stellen einen kontinuierlichen und integralen markt- und produktionsseitigen Prozess dar. Ein Beispiel für die Innovationstätigkeit bildet die kontinuierliche Fortentwicklung eines Direct Metal Laser Sintering Prozesses (DMLS) – 3D-Druck – für Edelmetalle. Aktuell wurde in diesem Zusammenhang die Pulverherstellung für Platinlegierungen erfolgreich weiterentwickelt und auch das Schmuckgeschäft wird durch den Aufbau einer digitalen Plattform ausgebaut. Die Entwicklung und der Vertrieb von technischen Produkten und Anwendungen im 3D-Druck werden mit einer Kooperation zur weltweiten Vermarktung von Serienprodukten aus Platinlegierungen fortgesetzt.


6. Elektronik

Als ein bedeutender Zulieferer für die Automobilelektronikindustrie umfasst das Produktprogramm des Unternehmens im Geschäftsfeld „Automotive“ technologisch anspruchsvolle und in hoher Stückzahl gefertigte Stanz- und Biegeteile sowie hochkomplexe mechanische und mechatronische Baugruppen. Die Produkte finden unter anderem in Navigations-, Brems- und Abgassystemen sowie in der elektronischen Steuerung von Automatikgetrieben Verwendung.


Das Geschäftsfeld „Semicon“ umfasst vorwiegend an den asiatischen Standorten sowie in den Niederlanden die Produktion von Leadframes, also von Leitungsträgern für die Herstellung von Halbleiterchips und anderen elektronischen Komponenten. Die elektronischen Komponenten werden nicht nur in der Halbleiter-, LED- und Automotive-Industrie eingesetzt, sondern auch im Bereich der industriellen Automatisierung und bei Sicherheits- und Steuerungssystemen.


Das Geschäftsjahr 2022 war primär durch eine weitgehend stabile Nachfrage, eine nur allmähliche Entspannung der Corona-Beschränkungen in China und durch Lieferkettenprobleme insbesondere in der ersten Jahreshälfte geprägt. Die weltweite Automobilnachfrage ist hierdurch nur moderat gewachsen und verharrte auf einem weltweit niedrigen Niveau. Damit blieb auch im abgelaufenen Jahr die globale Autoproduktion unter dem Stand früherer Jahre zurück. Die Nachfrage in der Halbleiterindustrie entwickelte sich ebenfalls schwächer als im Jahr zuvor.


Insgesamt konnte der Geschäftsbereich Elektronik ein Umsatzplus von rund 16 % erzielen. Dieses ist vor dem Hintergrund der zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen erfreulich. Mit dieser Rate konnte der Geschäftsbereich ähnlich stark wachsen wie im Jahr zuvor. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ein Großteil der Umsatzsteigerung durch höhere Preise und auch positive Währungseffekte bedingt ist.


Innovationen erfolgen im Geschäftsbereich Elektronik für das Automotivegeschäft am Standort in Niefern-Öschelbronn vorwiegend in enger Zusammenarbeit mit Kunden. Der Markt für Hochsicherheitsanwendungen setzt auf flexible Einpresskontakte der Marke pretPin® der Possehl Electronics. Ergänzend zur pretPin® Produktfamilie wurden Entwicklungsarbeiten an verschiedenen generischen wie auch kundenspezifischen Geometriealternativen fortgeführt. Hiermit reagiert Possehl Electronics auf kunden- und anwendungsspezifische Notwendigkeiten, um eine Grundlage für eine weitere Diversifizierung zu legen.


Weiterhin wurde das aus der Eigenentwicklung stammende, patentierte Stackpac® – Gehäusekonzept für kleine Elektronikeinheiten im Berichtsjahr einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die hohe Resonanz aufgrund der Möglichkeit einer 3-dimenstionalen Funktionalisierung von Gehäusen auf Basis wirtschaftlicher, robuster Standardtechnologien führte in Zusammenarbeit mit den Kunden zu einer Konkretisierung zukünftiger Anwendungsfelder. Neben der Möglichkeit einer Modularisierung in der Elektronik eröffnen sich neue Voraussetzungen für thermische wie auch elektrische Verbesserungen, die zukünftig insbesondere für die europäische Industrie von Interesse sein können.


7. Bauleistungen

Der Geschäftsbereich Identifikationslösungen (PID) kann mit einem Umsatzwachstum von 9 % auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Dies war zu Beginn des Jahres aufgrund eines Streiks in der größten Papierfabrik Europas über mehrere Monate, welcher zu einer massiven Verknappung von Vorprodukten für die Etikettenproduktion und damit zu einem deutlichen Umsatzrückgang bei Haftetiketten führte, nicht unbedingt absehbar. Durch langfristige Verträge und enge Beziehungen zu Lieferanten und Kunden konnte der Belastungseffekt abgemildert und der entstandene Rückstand im Schlussquartal, in dem Material wieder in ausreichendem Maße verfügbar war, abgebaut werden. Auch konnten die erfolgreichen Akquisitionsaktivitäten der vergangenen Jahre fortgesetzt werden. Während die operative Umsatzentwicklung insgesamt stagnierte, hat sich die operative Performance der meisten Produktionsstandorte deutlich verbessert. Dies gilt insbesondere für den Standort in Hartenholm, an dem die Durchlaufzeiten für Neumaschinen deutlich gesenkt und die Margen spürbar verbessert wurden. Hervorzuheben ist ebenfalls die stärkere Zusammenarbeit der PID-Unternehmen und der erste gemeinsame Messeauftritt bei der Scanpack in Göteborg.


Einen großen Fokus hat der Geschäftsbereich im vergangenen Jahr auf das Thema Digitalisierung gelegt. Das bereichsübergreifende Projekt „PID-Ware” zur Entwicklung einer gemeinsamen Print- & Data-Management Software ist in vollem Gange. Teil des Projektes ist zudem die Entwicklung einer Maschinen-Daten-Plattform in Kooperation mit Possehl Analytics, die von allen PID-Unternehmen genutzt werden wird. Mitte 2023 wird „PID-Ware” als das erste gemeinsame Produkt auf dem Markt veröffentlicht.


Innerhalb der PID hat sich 2022 ein Team von Experten mit möglichen Akquisitionen im Bereich Softwarelösungen im Bereich Identification & Labeling beschäftigt und verschiedenste Unternehmen intensiv analysiert. Als erstes Ergebnis wurde im Dezember das norwegische Unternehmen LabelCraft von der PID akquiriert, das Software für Etikettendesign entwickelt und eine ideale Ergänzung für das PID-Produkt-Portfolio darstellt. Weitere Gespräche mit Unternehmen, unter anderem im Bereich der Serialisierung- und Aggregationslösungen, werden derzeit geführt.


8. Identifikationslösungen

Der Geschäftsbereich Identifikationslösungen (PID) kann mit einem Umsatzwachstum von 9 % auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Dies war zu Beginn des Jahres aufgrund eines Streiks in der größten Papierfabrik Europas über mehrere Monate, welcher zu einer massiven Verknappung von Vorprodukten für die Etikettenproduktion und damit zu einem deutlichen Umsatzrückgang bei Haftetiketten führte, nicht unbedingt absehbar. Durch langfristige Verträge und enge Beziehungen zu Lieferanten und Kunden konnte der Belastungseffekt abgemildert und der entstandene Rückstand im Schlussquartal, in dem Material wieder in ausreichendem Maße verfügbar war, abgebaut werden. Auch konnten die erfolgreichen Akquisitionsaktivitäten der vergangenen Jahre fortgesetzt werden. Während die operative Umsatzentwicklung insgesamt stagnierte, hat sich die operative Performance der meisten Produktionsstandorte deutlich verbessert. Dies gilt insbesondere für den Standort in Hartenholm, an dem die Durchlaufzeiten für Neumaschinen deutlich gesenkt und die Margen spürbar verbessert wurden. Hervorzuheben ist ebenfalls die stärkere Zusammenarbeit der PID-Unternehmen und der erste gemeinsame Messeauftritt bei der Scanpack in Göteborg.


Einen großen Fokus hat der Geschäftsbereich im vergangenen Jahr auf das Thema Digitalisierung gelegt. Das bereichsübergreifende Projekt „PID-Ware” zur Entwicklung einer gemeinsamen Print- & Data-Management Software ist in vollem Gange. Teil des Projektes ist zudem die Entwicklung einer Maschinen-Daten-Plattform in Kooperation mit Possehl Analytics, die von allen PID-Unternehmen genutzt werden wird. Mitte 2023 wird „PID-Ware” als das erste gemeinsame Produkt auf dem Markt veröffentlicht.


Innerhalb der PID hat sich 2022 ein Team von Experten mit möglichen Akquisitionen im Bereich Softwarelösungen im Bereich Identification & Labeling beschäftigt und verschiedenste Unternehmen intensiv analysiert. Als erstes Ergebnis wurde im Dezember das norwegische Unternehmen LabelCraft von der PID akquiriert, das Software für Etikettendesign entwickelt und eine ideale Ergänzung für das PID-Produkt-Portfolio darstellt. Weitere Gespräche mit Unternehmen, unter anderem im Bereich der Serialisierung- und Aggregationslösungen, werden derzeit geführt.


9. Mittelstandsbeteiligungen

Der Geschäftsbereich Mittelstandsbeteiligungen hat im Berichtsjahr ein Umsatzminus von 9 % verzeichnet. Die Entwicklung der einzelnen Unternehmen war dabei sehr unterschiedlich und auch die Gründe für die unterschiedliche Entwicklung waren vielfältig. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die kleineren Unternehmen deutlich stärker unter der Lieferkettenproblematik, den gestiegenen Beschaffungspreisen und insbesondere auch unter dem Mangel an qualifiziertem Personal gelitten haben. So verzeichnete der Bereich Milchlogistik einen deutlichen Umsatzrückgang und konnte seine offensive Expansions­strategie des Vorjahres nicht fortsetzen. Auch andere Unternehmen des Geschäftsbereichs zeigten noch keine spürbare Belebung oder mussten sogar noch einmal leichte Rückgänge verzeichnen.


Ausgesprochen positiv zu vermerken ist der strategische Schritt bei GABLER Maschinenbau zur Entwicklung einer „Ocean Group”. Nach dem Erwerb von develogic hat sich GABLER Maschinenbau an den Kieler Unternehmen TrueOcean, north.io und NatureConnect beteiligt. Wir können so unsere bestehenden Erfahrungen in der Meerestechnologie und auf dem Gebiet der Fertigung von Unterwasserhardware mit Big Data und künstlicher Intelligenz kombinieren.


10. Digital

Im ersten vollen Jahr seines Bestehens konnte der Geschäftsbereich einen konzerninternen Umsatz von knapp 1,5 Mio. € erzielen. Zusätzlich zu den vielfältigen internen Aufträgen konnten externe Kunden gewonnen werden. Diese Entwicklung zeigt nicht nur die Leistungsfähigkeit des Digitalbereichs, sondern auch die Nachfrage nach Brandshops und anderen E-Commerce-Lösungen sowie den Bedarf, Know-how zu datengetriebenen Analysen vermittelt zu bekommen, Softwarelösungen für interne Prozesse einzusetzen und datengetriebene Produkte am Markt zu platzieren.


Mit den Beteiligungen an cluetec und Bitnamic wird das Unternehmensportfolio an wichtigen Stellen in der Hauptwertschöpfungskette und den Unterstützungsprozessen gestärkt. Beide Unternehmen haben bereits verschiedene Projekte mit Possehl-Unternehmen realisiert, darunter die Digitalisierung von Qualitätsprüfungen in der Produktion, Assessments zur IT-Sicherheit und zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sowie die Generierung einer Plattform für die Schulung von Servicemitarbeitern durch Augmented Reality. Auch für das laufende Geschäftsjahr hat sich der Bereich weiteres in- und externes Wachstum zum Ziel gesetzt.


Die breite Palette von Geschäftsbereichen zeigt nicht nur die Vielseitigkeit von L. Possehl & Co. mbH, sondern auch seine Fähigkeit, auf sich ändernde Marktbedingungen und Kundenanforderungen flexibel zu reagieren. Diese Diversifikation hat dazu beigetragen, das Unternehmen zu einem robusten und stabilen Akteur in verschiedenen Industriezweigen zu machen und gleichzeitig Innovation und Qualität zu fördern. Sie sind der Schlüssel zur Erfolgsgeschichte von L. Possehl.


In einer Zeit, in der Vielfalt und Anpassungsfähigkeit für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind, ist L. Possehl & Co. mbH ein lehrreiches Beispiel dafür, wie eine breite Palette von Geschäftsbereichen den langfristigen Erfolg eines Unternehmens sichern kann. Mit seinen starken Werten, nachhaltigen Initiativen und der Unterstützung der Possehl-Stiftung bleibt das Unternehmen gut gerüstet für eine vielversprechende Zukunft.


Die Bedeutung von Werten und Nachhaltigkeit

Ein bemerkenswertes Merkmal von L. Possehl & Co. mbH ist die Betonung von Werten und Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung. Diese Prinzipien wurden bereits von Ludwig Possehl selbst hochgehalten und sind bis heute integraler Bestandteil der Unternehmenskultur. Diese Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt hat das Unternehmen zu einem Vorbild für ethische Geschäftsführung gemacht.


Emil Possehl

Die humanitäre Vision von Emil Possehl und die Possehl-Stiftung

Neben dem beeindruckenden geschäftlichen Erbe von L. Possehl & Co. mbH ist die humanitäre Vision von Emil Possehl, dem Gründer der Possehl-Stiftung, ein wichtiger Teil der Geschichte des Unternehmens. Emil Possehl erkannte frühzeitig die Bedeutung von sozialem Engagement und gründete die Possehl-Stiftung, um gemeinnützige Projekte und Initiativen zu unterstützen.


Die Possehl-Stiftung hat im Laufe der Jahre einen erheblichen positiven Einfluss auf die Gemeinschaft und die Stadt Lübeck gehabt. Sie fördert Bildung, Kultur, Wissenschaft und soziale Projekte, um die Lebensqualität der Menschen in der Region zu verbessern. Emil Possehl hinterließ damit ein nachhaltiges Erbe, das über die Unternehmensaktivitäten hinausgeht und die humanitäre Tradition von L. Possehl & Co. mbH fortsetzt.


Eine vielversprechende Zukunft

Heute ist L. Possehl & Co. mbH eine weltweit agierende Unternehmens Gruppe mit Tochtergesellschaften und Niederlassungen in verschiedenen Ländern. Trotz des beeindruckenden Wachstums hat das Unternehmen seine Wurzeln in Lübeck nie vergessen und trägt weiterhin zur Entwicklung der Stadt und ihrer Gemeinschaft bei.


Die Geschichte von L. Possehl & Co. mbH ist eine inspirierende Reise durch die Jahrzehnte, die zeigt, wie eine kluge Vision, Engagement für Werte und Nachhaltigkeit, sowie die Bereitschaft zur Anpassung an Veränderungen den Erfolg eines Unternehmens über Generationen hinweg sichern können. Die Zukunft sieht vielversprechend aus, und wir können gespannt sein, welche Innovationen und Errungenschaften die Gruppe noch bereithält. Gleichzeitig erinnert uns die Possehl-Stiftung daran, wie wichtig es ist, den Erfolg mit der Gemeinschaft zu teilen und nachhaltige Veränderungen in unserer Welt zu bewirken.

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